Namaste Nepal

03.04.2018

30.3. bis 03.04. 2018

Wir starten am nächsten Morgen von Tatopani und verlassen die höchsten Berge unserer Erde. Nochmals für ca. 30km fürchterliche Offroadpiste am Rande des Abgrundes fahrend. Dann ab "Beni erstmals wieder Teerstrasse. Die Asphaltdecke in einem kläglichen Zustand. So holpern wir weiter von einem Schlagloch zum Nächsten. Ab Nayapul, ein Ausgangspunkt für Annapurna-Trekking, wird die Straße besser. Wir wollen Pokhara umgehen und nehmen eine ländliche Strecke in die hügeligen Berge. Anfangs auf relativ guter Piste geht es Richtung Süden. Doch nach wenigen Kilometern- oh Schreck- befinden wir uns wieder auf einem miserablen Fahrweg . Zudem ziehen schwarze Wolken auf und es beginnt in zu regnen. Kurvige, holprige, teilweise schlammige Piste. Das Wasser schießt von den Bergen. Wir beschließen umzukehren. Doch wie und wo sollen wir auf dieser engen Piste das Fahrzeug wenden ? Links immer wieder steile Wände, rechts der Abgrund. Dann in einer Kehre, an einer steilen Abfahrt versuche wir unser Glück. Die Piste scheint in der beginnenden Dunkelheit im Nichts zu verschwinden - mystisch. Als ich versuche mein Fahrzeug zu drehen, gerate ich in extreme Schieflage. Karin steht im Regen draußen und schließt die Augen. Sie denkt - jetzt lande ich und mein Steyrer im Abgrund. Die Piste ist vom Regen aufgeweicht und rutschig. Plötzlich merke ich wie die Vorderachse meines Trucks seitwärts zu rutschen beginnt. Jetzt wird ernst denke ich. Langsam cm für cm bringe ich mein Fahrzeug wieder in halbwegs stabile Lage. Ich stehe wieder in der gleichen Richtung steil bergab. So holpern wir über Stein und Schlamm weiter in die Dunkelheit. Es wird finster und nach wenigen km erreichen wir, Gott sei Dank, ein kleines Dorf. Nach wie vor strömender Regen. Wir sind sogleich von einer Schar Nepalesen umzingelt. Mitten im Dorf, im Garten der Schule, finden wir dann einen Platz für die Nacht.

Tags darauf scheint wieder die Sonne und die Anspannung des Vortags lässt langsam nach. Viele Dorfbewohner kommen um unser Fahrzeug zu bestaunen. Alle wollen ins Fahrzeug und sind begeistert von Kitchen, fließend Wasser aus dem Wasserhahn und der chemischen Toilette😊. Dann bekommen wir eine Führung durch die Schule, in dessen Garten wir stehen.

Heute findet an der Schule ein Rot Kreuz Festival statt und wir sind dazu herzlichst eingeladen. Zuvor führen uns 2 nette Kinder in die hügelige Umgebung. In den urigen Dörfern werden wir von allen Leuten mit einem freundlichen "NAMASTE" begrüßt. Felder, Kühe, Ziegen, blühende Bäume und Sträucher - eine wunderschöne ländliche Landschaft. Dann überqueren wir über 200 Meter lange Hängebrücken tief unter uns liegende Schluchten.

Zurück in unserem Dorf hat das Rot Kreuz Festival bereits gestartet. Ca. 150 Leute der Rot Kreuz Kommunity haben sich eingefunden. Die VIPS sitzen auf einer Bühne, wo alle wichtigen Personen an das Pult treten und eine Ansprache halten. Wir, als Ehrengäste, sind eingeladen auch auf der VIP Tribüne zu sitzen. Als Ehrerbietung werden wir, vor allen Anwesenden, traditionell mit Blumenkranz und roter Farbe auf der Stirn geschmückt. Zum Abschluss werde ich auch noch freundlich aufgefordert eine Rede zu halten. Vorne am Pult stehend, halte ich vor der Rot Kreuz Kommunity eine kurze Rede und bedanke mich für deren Gastfreundschaft.

Dann werden wir noch zum Essen eingeladen. Typisch Nepalesisches wird uns aus großen Töpfen auf Blechtellern serviert. Alle Gäste sitzen in einer Schulklasse und wir mittendrinn. Teller aber kein Besteck. Die Nepalesen sind gewohnt ohne Besteck zu essen. Mit Fingern rühren sie den Reis in ihren Soßen und stopfen sich dann den Brei in Ihre Münder. Wir geben unser Bestes und versuchen es ihnen gleich zu tun. Als sie erkennen wie schwer es uns fällt, bekommen wir einen Löffel! Gestärkt brechen wir auf - Namaste liebe Leute aus Nepal.

In Pokhara machen wir für einen Tag nochmals Zwischenstation. Pokhara die touristische Metropole am Himalaya, dort wo sich alle Trekkingtouristen ein Stelldichein geben. Viele Hotels, Geschäfte, Souveniershops und Restaurants. Nach einem gemütlichen Tag am See geht weiter in den Süden des Landes zur indischen Grenze bei. Kurz vor der Grenze das Dorf Lumbine, ein Dorf, das auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe steht. Hier wurde Buddha geboren. So hat "Lumbini" die gleiche Bedeutung für Hindus, wie für uns Christen Jerusalem.

Viele Länder haben hier in "Lumbini" in einem riesigen Park, in dessen Mitte der Geburtsort Buddhas liegt, eine Unzahl von buddhistischen Tempel erbaut. Auch Österreich ist unter den Ländern die hier einen Tempel errichten ließen. Mit Tuck Tuck fahren wir von einem zum nächsten dieser wunderschönen religiösen Anlagen.

Dann ist es soweit und es heißt Abschied nehmen von unserem lieb gewonnenen Land Nepal.

Es geht zur indischen Grenze - Verkehrslärm, viele Menschen und der Dreck Indiens nimmt uns in Empfang.

NAMASTE NEPAL