Indien (Punjab im Land der Sikhs)

15.02.2018

11.2. bis 16.2.2018

Gleich 30 km hinter der Grenze liegt Amritsar. Hier in dieser Stadt gibt es das Bhendari Guest House. Genau die richtige Absteige nach der stressvollen Pakistan Durchquerung. Ein nettes Gästehaus mit Campingplatz, grüner Wiese und einem kleinem Pool. Hier werde ich einige Tage verbringen, um meinen Körper und Geist wieder fit zu bekommen. Das Essen ist ausgezeichnet und lasse mich jeden Abend bekochen. Am ersten Tag wird mal so richtig ausgeschlafen. Kein Polizist hämmert gegen die Tür und schreit go, go, go. Ach wie schön das Leben doch sein kann. Am 2. Tag besuche ich die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, den Goldenen Tempel. Nach dem Taj Mahal eines der beeindruckendsten Bauwerke Indiens. Es ist gerade Hindufest in der Stadt und ich denke die Hälfte aller 1,3 Milliarden Inder ist hier in Amritsar. Beim goldenen Tempel, ein dichtes Gedränge der Leute. Die Inder kommen hierher um religiöse Rituale abzuhalten. Auch in den engen Gassen der Stadt Menschen über Menschen. In den verwinkelten Gassen wird ohrenbetäubende Musik gespielt und die Leute tanzen um die Wette. Ich als Fremder werde sogleich in ihre Mitte genommen und bewege mich ebenfalls zum Rhytmus der lauten Musik. Kraut und Rüben durcheinander, das gefällt mir. Da fällt mir ein, heute ist ja Fasching Dienstag. Na dann kann ich ja noch etwas ausgelassener sein. Die Menschenmenge frisst mich förmlich auf. Ich werde von Einem zum Nächsten weitergereicht. Wie bei uns am Christkindl-Markt. Da ein Stand mit Süßreis. Man drückt mir 2 Schüsseln in die Hand. Ein Tee und beim nächsten Stand bekomme ich gebratene Schwammerl zu essen. Ich verstehe nur. Happy , happy. Indien is a Wahnsinn. Ich hab mich schon verliebt in dieses hektische aber doch irgendwie gemütliche Land.

Als ich dann zurück zum Fahrzeug komme wird mir immer schwummriger vor Augen. Jetzt weiß ich - das vorhin waren Magic Mushrooms. Diese Pilze haben eine LSD ähnliche Wirkung nur in abgeschwächter Form. Aber sie verändern die Persönlichkeit dauerhaft. (Nach Internetauskunft). Na ja- kann bei mir nur von Vorteil sein 😊

Am dritte Tag war ich bei der Waga Boarder Zeremonie. Die Grenze zwischen Pakistan und Indien (Waga Boarder) wird jeden Tag um 17h mit einem pompösen Spektakel geschlossen. Pakistan und Indien sind Erzfeinde. Der Grenzübergang für Inder und Pakistani ist nicht möglich. Die Grenze, durch die ich vor 2 Tagen gefahren bin, ist ein Amphibientheater. Bei der Zeremonie mit Soldatenaufmarsch, ist dieses Oval mit tausenden von Leuten gefüllt. Laute Musik wird bis zur Schmerzgrenze gespielt und die tausenden Leute kreischen zum fürchten. Eine Stunde dauert diese Zeremonie, dann werden die Grenztore bis zum nächsten Morgen geschlossen.

Heute habe ich mein Fahrzeug auf Vordermann gebracht. Viele Kleinigkeiten waren zu reparieren. Vor allem meine Hupe hat seit dem Oman nicht mehr funktioniert. Das wichtigste Zubehör für Indien ist eine laute Hupe. Inder ohne Hupe, dass wäre bei uns, wie ein Auto ohne Lenkrad. Ich habe mir sogar eine lautstarkes Horn aus Österreich mitgebracht. Doch dieses Horn habe ich im Hochwasser im Oman zerstört. Dann neue Trompete in Dubai gekauft. Beim anschliessen stelle ich fest die Leitung hat permanenten Strom. Dauerhupen ist auch nicht die beste Lösung. So habe ich im Iran einen zusätzlichen Schalter installiert. Alles perfekt - einen hat sie funktioniert, dann war gar kein Strom auf der Leitung. Wieder nix mit hupen. So habe ich heute eine funkelnagelneue Leitung gezogen -Nun habe ich endlich eine ohrenbetäubendes Horn. Indien ich komme.