Ankunft im Oman

28.11.2017

 27.11.20176

4 Uhr Morgens habe ich omanischen Boden unter mir. Hier ist es 3 h später und beste Zeit mich gleich um die Zollangelegenheit meiner Teile zu kümmern. Ich nehme ein Taxi zu meinem Hotel (Hotel Ruwi) dass ich schon von früheren Reisen im Oman kenne. Dann mache ich mich auf die Suche nach der Shipping Agentur, die meine Ersatzteilieferung organisiert. Die Agentur befindet sich nur 5 Minuten Fußweg von meinem Hotel. Ein Glücksfall, Muskat hat die Größe von Wien ?  Doch die Informationen, die ich dort bekomme, sind ernüchternd. Jetzt erst erfahre die wirkliche Problematik meiner Sendung. Nach Omanischem Zollrecht, ist nur im Namen einer ortsansässige Person mit ID Card, die Zollabfertigung durchführbar.

Weder meine Agentur noch die ursprünglich angegeben Company (MAN Muskat) erklärt sich für die Durchführung der Zollabfertigung bereit. Da hilft kein Flehen und Betteln. Die Agentur meint nur "Do you have a Friend in Muscat". Ach ja meine Freunde in Muskat - nein da fällt mir leider Niemand ein. Geschweige denn ein besonderer Freund der die Risiken einer Zollabfertigung für mich übernimmt.

Meine Gedanken tragen sich mit der Vorstellung, ist meine Reise ohne gesendeter Ersatzteile möglich. Nein ist mein klarer Entschluss. Ich muss unbedingt jemanden finden, koste es was es wolle!

Mein erster Weg zum Hotel Manager - NEIN, Ich kontaktire meinen Indischen Freund, wo ich meinen Truck abgestellt habe. Vielleicht aber der ist 250km im Landesinneren. Dann die Idee, der Taxler von heute Morgen, der mich vom Flughafen zum Hotel gebracht hat. Ich habe seine Nummer notiert. Für eventuelle Taxifahrten in Muskat. Ein Omani und er spricht gut Englisch. Selten für einen Omani. Ich schreibe ihm kurzerhand ein SMS. Er schreibt zurück. Ja vielleicht - er muss genaueres wissen. So bitte ich ihn um eine Unterhaltung. Wie bei Geschäftsreisen lade ich zum Abendessen und dabei besprechen wir die Möglichkeit seiner Hilfe. Er ist nicht abgeneigt, führt noch ein langes Telefongespräch mit meiner Shipping Agentur, und meint, er werde es sich bis morgen Früh überlegen ob er die Verantwortung für meine Zollabfertigung übernimmt.

Mit Spannung und gemischten Gefühlen falle ich erschöpft in die Federn. Und hoffe auf einen guten morgigen Tag.

28.11.2017

Der Tag beginnt hoffnungsvoll. Mein Taxi Freund erklärt sich bereit die Zollabfertigung für mich durchzuführen. Morgens sendet er mir seine kompletten ID Daten per Whats app. Er ist bereits auf dem Weg zum Airport Zollamt um sich für die Abwicklung zu registrieren. Ich kann es gar nicht glauben, es gibt doch noch Menschen mit Herz. Dafür ist der Agent der Sipping Company komplizierter. Gleich um 8h stehe ich vor seiner Tür. Die Papiere für die Zollabwicklung müssen auf Mr. Saud meinem Taxler umgeschrieben werden. Doch das dauert eine Ewigkeit. Um 9 "one Minute" um 10 wieder "one Minute". Letztendlich sind die Papiere um 13h noch immer nicht geändert. Es passt hier was nicht und da auch noch was. Ich sitze auf Nadeln und muss mich beherrschen, nicht die Nerven zu verlieren. Dann mache ich mich mit meinem Taxler, auf den Weg um eine Werkstätte zu finden. Wo ich meine Ersatzteilkiste (380kg) deponieren kann, während ich meinen Truck vom Landesinnere holen werde. 16h ich wieder vor der Türe meines Shipping Agenten. Er genervt und ich kurz vorm platzen. Die Papiere sind immer noch nicht fertig. "Where is the invoice" Grrrr............. Hab ich dir doch alles heute Vormittag gegeben. - Aber jetzt scheint auch an der wieder was falsch zu sein. Ich zücke meinen Laptop und ändere die Rechnung nach seinen Vorgaben. Die Zolldeklaration muss online durchgeführt werden. Aber jetzt um 17h - sorry da ist die Leitung zum Zollamt tot! Also Morgen auf ein Neues. Er verspricht "The papers will be ready tomorrow 10 a.m. INSHALLA! Um 19h sitze ich beim Abendessen im Hotel, das Telefon klingelt. Mein Agent hat anscheinend ein schlechtes Gewissen bekommen - die Papiere sind nun doch fertig. Ich springe vom Essen und renne hinüber ins Office, des Agenten, ist ja nur wenige hundert Meter entfernt. Und wirklich die Zollabfertigungspapiere liegen bereits auf dem Tisch. 

29.11.2017

Mein Taxler und ich brechen zeitig auf zum Hauptzollamt, dort wo meine Teile deponiert sind. Es liegt etwas außerhalb von Muskat Das Gelände riesengroß. Nach langer Suche finden wir die zuständige Stelle. Ohne meinem omanischen Freund, wäre die Abwicklung des Zollprozederes unmöglich. Viele Papiere hin und her, dann wieder warten. Mit Sicherheitswesten ausgestattet, dürfen wir in Begleitung eines Zollbeamten, das innere des Zolllagers betreten. Hochregallager mit tausenden von Kisten und Waren. Ob die wohl meine Kiste finden? Und da, unvorstellbar, da steht sie. So wie ich sie in Österreich versendet habe. In dem Moment hätte ich am liebsten meinen Omani umarmt. Aber ich lasse es lieber sein. Die Kiste wird aufgerissen, der Inhalt kurz kontrolliert und dann kann ich meine Teile mitnehmen. Wir laden die Kiste auf den Pickup, den wir zuvor organisiert haben und bringen sie nach Muskat in eine Werkstatt, um sie dort zu deponieren. Bis ich mit meinem Steyrer komme.

Wie es der Zufall will, ist mein indischer Freund "Hifzur" in Muskat. Er ist der Manager von der Lodge, wo ich meinen Steyrer geparkt habe. Ca. 250km im Landesinneren. Ich könnte mitkommen, er fährt in einer Stunde. Dann brause ich mit meinem Taxler zum Hotel, packe meine Sachen, checke aus, und da steht "Hifzur" vor der Tür. Und ich habe geglaubt ich habe keine Freunde im Oman. Auf nach Jebel Shams zu meinem Steyrer :-)